Thermische Grundwassernutzung des Lockergestein-Grundwasserleiters im St.Galler Rheintal

Im St.Galler Rheintal gibt es eine Vielzahl von thermischen Wärme- und Kältenutzungen des Lockergestein-Grundwasserleiters. Im Bewilligungsverfahren wird der Einfluss dieser Anlagen bisher einzeln betrachtet.

Das Amt für Wasser und Energie (AWE) des Kantons St.Gallen hat nun angestrebt, die thermischen Nutzungen im St.Galler Rheintal integral zu betrachten. Wichtige Fragestellungen sind dabei:

• die Auswirkung der heutigen bewilligten Anlagen und weiterer menschlicher Eingriffe auf die Grundwassertemperatur
• das vorhandene thermische Potenzial unter Berücksichtigung der schweizerischen Gewässerschutzgesetzgebung

Die Beantwortung der Fragestellungen erfolgte unter Verwendung eines hydrothermischen (TH) Grundwassermodells. Der Einsatz eines Modells ermöglicht die integrale Betrachtung aller möglichen Einflussgrössen, die sich auf den Grundwasserhaushalt sowohl hydraulisch als auch thermisch auswirken. Zudem können mit einem aufgebauten Grundwassermodell zukünftig kostengünstig verschiedene Szenarien bewertet werden.

Die Ergebnisse der Studie sollen dem AWE St.Gallen als Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Bewilligungspraxis bei thermischen Grundwassernutzungen dienen. Dadurch soll eine Übernutzung des Grundwasserleiters langfristig verhindert und das aquatische Ökosystem und das Grundwasser langfristig geschützt werden. Zudem sollen die Ergebnisse der Studie den St.Galler Gemeinden als Hilfsmittel für die Energieplanung im Bereich Wärmeversorgung (Wärmeversorgungskonzepte) im Zusammenhang mit der angestrebten Umsetzung der Energie- und Klimapolitik zur Verfügung stehen.