Einfluss der Rheinaufweitung in Maienfeld / Bad Ragaz auf die lokalen Grundwasserstände

2005 wurde von den Regierungen der Kantone St.Gallen und Graubünden, sowie vom Fürstentum Liechtenstein und vom Land Vorarlberg das Entwicklungskonzept Alpenrhein verabschiedet. Eine Massnahme daraus ist die Rheinaufweitung Maienfeld / Bad Ragaz. Dabei handelt es sich um ein Revitalisierungsprojekt zum Ausgleich der ökologischen und wasserbaulichen Defizite in diesem Abschnitt. Auf einer Länge von drei Kilometern wird der Alpenrhein wechselseitig aufgeweitet. Damit soll eine weitere Eintiefung der Flusssohle sowie eine Absenkung des Grundwassers verhindert werden, wobei die Hochwassersicherheit weiterhin gewährleistet wird.

Zur Beurteilung des Einflusses der Aufweitung auf die lokalen Grundwasserverhältnisse wurde eine 3D-Grundwasserströmungsmodellierung durchgeführt. In das bestehende, kalibrierte 2D-Grundwassermodell Alpenrheintal der TK CONSULT AG wurde das 2D-Modellnetz des hydraulischen Abflussmodells integriert und zu einem 3D-Modell erweitert. Die Wasserspiegel des Alpenrheins wurden mit einer 2D-Abflussmodellierung ermittelt und ins Grundwassermodell integriert. Die Modellierung für den Ist- und Endzustand und die Bau-Zustände ermöglicht die Bewertung der Auswirkungen unterschiedlicher Sohlenlagen und -durchlässigkeiten sowie erhöhter Gerinnebreiten auf die Grundwassersituation. Somit kann vermieden werden, dass sich die Grundwasserspiegel gegenüber den natürlichen Schwankungen zu stark verändern. Dabei wurde vor allem die kritische Situation bei Hochwasser detailliert betrachtet. Aufgrund der Resultate konnte vom Planerteam die Bestvariante so festgelegt werden, dass die Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel während der Bauphase und im Endzustand in einem akzeptierbaren Bereich bleiben.