Michael Ballmer, 17. Juni 2020
Einzugsgebietsberechnung mithilfe eines numerischen Grundwassermodells
Die Gemeinde Münchenstein überlegt, ihre beiden bestehenden Fassungsstandorte Hofmatt und Ehinger aufzugeben und sich dem Fassungsstandort St. Jakobsmatten anzuschliessen. Der Standort wird, obwohl er sich auf dem Gemeindegebiet Münchenstein befindet, bis jetzt nur von der angrenzenden Gemeinde Birsfelden genutzt. Im Rahmen des Anschlusses der Gemeinde Münchenstein ist der Bau einer zusätzlichen Fassung in Ergänzung zu den drei bestehenden Brunnen erforderlich. Im Fachartikel (Aqua & Gas, April 2020) Grundwasserfassungen: strategische Planung und Standortwahl wurde das Vorgehen der Gemeinde Münchenstein als Fallbeispiel herangezogen.
Bei der Entscheidungsfindung kam als Ergänzung zu den hydrogeologischen Untersuchungen der HOLINGER AG das regionale 2D-Grundwassermodell des Unteren Birstals (TK CONSULT AG) zum Einsatz. Das Modell wurde ursprünglich im Auftrag der Gemeinde Birsfelden im Rahmen der Überprüfung der Grundwasserschutzzonen St. Jakobsmatten erstellt und die verschiedenen Modellparameter (Durchlässigkeiten, Leakagewert der Gewässer, Porositäten) anhand der Pegelmessungen und der Ergebnisse der Markierversuche und in enger Zusammenarbeit mit den ortskundigen Hydrogeologen kalibriert. Es erstreckt sich von Höhe Weidenhof (Arlesheim) im Süden bis Höhe Bethesda-Spital im Norden über eine Distanz von rund 5.5 km (siehe Abbildung).
Das kalibrierte Grundwassermodell ermöglichte die detaillierte, kosteneffiziente Simulation der Fassungseinzugsgebiete für verschiedene hydrologische und betriebliche Bedingungen (Grundwasserstand, Entnahmemenge, Entnahmestandorte). Es kann in diesem Zustand jederzeit für alle weiteren hydrogeologischen Fragestellungen im Modellgebiet eingesetzt werden.
Dipl. Bauing. ETH
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